Darmkrebsvorsorge

Will man alle Mitarbeitenden mit einer Darmkrebsvorsorge ideal betreuen oder nur 15%? Diese Frage ist eigentlich leicht beantwortet. Unsere Maßnahme unterscheidet sich wesentlich von Angeboten anderer Anbieter. Neben den Stuhltests beraten wir etwa jeden vierten Teilnehmenden ärztlich über telefonische Beratungsgespräche. Die Beratungsgespräche werden allen Teilnehmenden mit erhöhtem Risiko angeboten. Von allen Krebsvorstufen, die entfernt werden, sind 85% auf diese Gespräche zurückzuführen. Dies wissen wir aus unserer Nachbefragung der Teilnehmenden, die wir mit dem Deutschen Krebsvorschungszentrum DKFZ entwickelt haben. Die Teilnehmenden entscheiden sich wegen des Beratungsgesprächs direkt für eine Darmspiegelung und lassen diese beim niedergelassenen Facharzt durchführen. Unsere Maßnahme ist also 85+15 und nicht 0815.

Machen Sie Ihre Darmkrebsvorsorge 85+15 und nicht 0815

Schon vor 10 Jahren haben wir uns davon abgewendet, Teilhnehmenden nur einen Test auf Blut im Stuhl zu senden und die Ergebnisse im Labor auszuwerten. Da alle Mitarbeitenden bei uns zunächst einen Kurzfragebogen ausfüllen, wissen wir: 50% der Teilnehmenden an einem betrieblichen Vorsorgeprogramm haben ein hohes Darmkrebsriskio, aber nur 5% der Tests sind positiv. Über ein Viertel aller Mitarbeitenden entscheidet sich bei uns direkt nach dem Fragebogen für ein ärztliches Beratungsgespräch. Dort erklären wir die Unterschiede zwischen Stuhltest und Darmspiegelung, klären über ein mögliches familiäres oder altersbedingtes Risiko auf, erläutern den Ablauf einer Darmspiegelung oder beraten Teilnehmende mit Auffälligkeiten wie z.B. Blut im Stuhl.

50% der Teilnehmenden haben ein hohes Darmkrebsrisiko

Darmkrebs zählt zu den wenigen Krebsarten, die durch frühzeitige Vorsorge fast immer verhindert werden könnten, denn die Vorstufen sind gut erkennbar und leicht zu behandeln. Es kann bis zu zehn Jahren dauern bis sich aus einem harmlosen Polypen ein bösartiges Karzinom entwickelt. Eine einzige Untersuchung innerhalb dieses Zeitraums könnte das verhindern. Die Darmkrebsvorsorge der KME unterscheidet sich wesentlich von den meisten Angeboten. Zentral ist seit über 10 Jahren die Koloskopie-Orientierung. Über diesen Ansatz sollen den Beschäftigten die zwei Wege der Vorsorge aufgezeigt werden. Eine reine Versendung von Stuhltests lehnen wir strikt ab und beteiligen uns auch nicht an entsprechenden Ausschreibungen.

Die Darmkrebsvorsorge der KME unterscheidet sich wesentlich von den meisten Angeboten

Unser Angebot erfüllt die höchsten Ansprüche an Datenschutz und Datensicherheit. Unser System erfüllt die Richtlinie TR-03161 für Gesundheitsanwendungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Zudem sind die Kosten nicht wesentlich höher als bei einer rein testversendenden Aktion. Ein Vergleich lohnt sich in jedem Fall. Der Ablauf unserer Vorsorge wird nachfolgend vorgestellt, und ist stets in Deutsch und Englisch möglich.

Ablauf

1. Fragebogen 

Alle Mitarbeitenden füllen zum Start der Maßnahme einen Fragebogen aus. In diesem werden die Risikofaktoren abgefragt: Familiäre Disposition, Beeinflussbare Risikofaktoren, Auffälligkeiten (Verstopfung, Blut im Stuhl), vergangene Koloskopien.

2. Risikoprofil

S3-Leitlinienkonform erhalten die Beschäftigten einen Versorgungsvorschlag. Auf eigenen Wunsch (aber ggf. mit einem Warnhinweis) können die Mitarbeitenden aber eine andere Versorgung wählen.

Gruppe a): Erhöhtes Risiko (Blut im Stuhl, fam. Disposition, nicht in Anspruch genommene Vorsorge-Koloskopie trotz Anspruch)

Gruppe b): Alter > 45 (m/w/d), Stuhlgangunregelmäßigkeiten, Diabetes

Gruppe c): Teilnehmende, die zu keiner anderen Gruppe gehören

3. Beratung

Mitarbeitende nach a) wird ein telefonisches, ärztliches Beratungsgespräch angeboten. Über einen Kalender können die Beschäftigten einen passenden Termin wählen und werden zu dieser Zeit angerufen. Im Beratungsgespräch kann der Arzt den Teilnehmenden auch ein Testkit zusenden.

4. Testaussendung

Mitarbeitende nach b) erhalten einen Stuhltest nach Hause, haben aber auch die Möglichkeit, ein Beratungsgespräch zu buchen. Auch Personen nach a) können statt der Beratung einen Test bestellen. Es wird darauf hingewiesen, dass dies zu einer Unterversorgung führen kann.

5. Cockpit

Alle Teilnehmenden erhalten nach der Maßnahme einen Zugriff auf ihr persönliches Cockpit. Personen nach c) direkt nach dem Ausfüllen des Fragebogens. Sie können allerdings auch einen Test bestellen, wenn Sie dies wünschen.

Personen nach b), wenn das negative Testergebnis vorliegt.
Personen nach a),wenn das Beratungsgespräch geführt wurde und kein Testkit vereinbart wurde. Sonst wie Personen nach b)

Das Cockpit enthält:

  • Testergebnisse (falls vorhanden)
  • Broschüre Krebsprävention des KID
  • Infoblatt Darmkrebsvorsorge des KID
  • Individueller Arztbrief (falls Berstungsgespräch erfolgt)
  • Darmkrebsrisiko nach Betes
  • BMI
  • Primärpräventive Kurzinterventionen als Erklärvideos (60 Sekunden) und zugehörige PDF-Dokumente
  • Für jeden Teilnehmenden: Vorsorgeuntersuchungen, Lebensstiländerung
  • Bei Empfehlung Koloskopie: Ablauf einer Koloskopie
  • Bei fam. Disposition: Erklärvideo zur fam. Disposition der Felix-Burda-Stiftung
  • Nach Arztgespräch: Auswahl aus über 20 möglichen Interventionen zu den Themen Ernährung, Bewegung und psychische Belastung

6. Beratungsgespräch nach positivem Testergebnis

Alle Teilnehmenden mit einem positivem Testergebnis werden von unseren Ärzten in einem dreistufigen Verfahren beraten:

  • Zunächst versuchen unsere Ärzte, die Teilnehmenden aktiv telefonisch zu erreichen
  • Ist dies innerhalb von 6 Tagen nicht möglich, erhalten diese eine Einladung, um einen Termin zu buchen
  • Erfolgt diese Buchung nicht, erhalten sie nach insgesamt 12 Tagen ihr Ergebnis über das Cockpit, verbunden mit der Bitte einen Temrin bei unseren Ärzten zu buchen
  • ­­­­In den Fällen i. und ii. erhalten die Mitarbeitenden den Zugang zum Cockpit nach dem Beratungsgespräch. Im Fall iii. wird das Cockpit nach dem Beratungsgespräch aktualisiert.

7. Nachbefragung

Die Teilnehmenden werden nachbefragt. Dies gilt für folgende Gruppen:

  • Testkitempfänger, die Ihren Test nicht zurückgesandt haben
  • Teilnehmende, die ihr Beratungsgespräch nicht wahrgenommen haben
  • Teilnehmende, denen eine Koloskopie empfohlen wurde

Die Nachbefragung wurde gemeinsam mit dem Deutschen Krebsinformationsdienst entwickelt.

8. Weitere Kommunikation

Es erfolgt zusätzliche Kommunikation mit den Beschäftigten:

  • Wenn der Test nicht zurückgesandt wurde (2 Erinnerungen, kostenlos)
  • Wenn ein Beratungsgespräch verpasst wurde (kostenlos neuer Termin)
  • Wenn die Teilnehmenden telefonisch nicht erreicht werden konnten
  • Wenn ein Test unzustellbar war (kostenloser Neuversand)
  • Wenn ein Ergebnis auswertbar war (kostenloser Neuversand)

9. Statistik

Über die gesamte Laufzeit können Sie das Screening in einer Live-Statistik verfolgen:

  • Anzahl der Teilnehmenden
  • Durchgeführte Beratungsgespräche
  • Versandte Testkits
  • Eingegangene Testkits
  • Empfehlungen Koloskopie
  • Antworten der Nachbefragung (u.a. tatsächlich durchgeführte Koloskopien)

 

Darmkrebsvorsorge mit der KME

In diesem Video erhalten Sie Informationen zu Darmkrebs und Darmkrebsprävention, außerdem die derzeitige Situation in Deutschland und die etablierten Vorsorgemaßnahmen.

Des Weiteren wird der Ablauf der betrieblichen Maßnahme erläutert und das individuelle Vorgehen der jeweiligen Risikogruppen dargestellt.