Hybride Diabetes-Vorsorge

in Betrieben

  • Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen
  • Mehr als 6 Millionen betroffen
  • Über 500.000 jährliche Neuerkrankungen
  • Oft symptomfrei
  • Ressourcenschonend
  • Individuell
  • Modulare & flexibel (online, @home, @work)

Die KME bietet ein hybrides Angebot, um zusätzlich zum Screening eines bestehenden Diabetes das Risiko von Diabetes, Bewegungsmangel und Fehlernährung zu ermitteln. Es besteht aus folgenden Komponenten:

Die KME bietet optional Webinare zur Sensibilisierung und Motivierung von Mitarbeitenden für den Einstieg in einen Gesundheitsförderungsprozess an. Dabei wird auf die Risiken und Handlungsmöglichkeiten zur Entwicklung eines Diabetes Typ 2 und dessen Hauptrisikofaktoren Bewegungsmangel und Fehlernährung eingegangen.

Für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Diabetes existiert neben dem DRT auch der FINDRISK-Score, der wissenschaftlich evaluiert ist. Über eine Befragung zu Beginn des Angebotes werden die Fragen des FINDRISK durch die Teilnehmenden ermittelt.

Beide Scores beinhalten eine Angabe des Bauchumfangs, der aus Qualitätsgründen gemessen und nicht geschätzt werden sollte. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, ob die Messung durch eine medizinische Fachkraft im Betrieb oder zu Hause, nach postalischer Zustellung, mit Anleitungsvideo durchgeführt wird.

Etwa zwei Millionen Deutsche leben mit einem bisher unentdeckten Diabetes. Wissenschaftlich gesichert können dafür drei Varianten verwandt werden, die die KME alle umsetzt. Ideal ist es, die Mitarbeitenden entscheiden zu lassen, welche Form sie wählen:

  1. Nüchternblutzucker @home
    Die Teilnehmenden erhalten neben dem Maßband ein Laienblutzuckermessgerät zugeschickt. Sie führen den Test selbstständig durch, und werden dabei über ein Anleitungsvideo und eine Gebrauchsanweisung unterstützt. Zudem hat der Teilnehmende an Wochentagen zwischen 8:00 und 17:00 Uhr die Möglichkeit, telefonisch mit Fachpersonal der KME Kontakt aufzunehmen.
  2. Oraler Glukosetoleranztest über Urinstreifen @home
    Die Teilnehmenden erhalten einen Urinstreifen zugesandt und führen die Messung nach einer süßen Hauptspeise durch.
  3. HbA1c-Messung @work
    Zu fest definierten Zeiten entnimmt eine medizinische Fachkraft der KME einen Tropfen Blut aus der Fingerbeere und bestimmt mittels Point-Of-Care-Geräten den Langzeitblutzucker vor Ort.

Deuten die Messergebnisse auf das Vorliegen eines Prädiabetes oder Diabetes Typ 2 hin, erhalten die Teilnehmenden ein ärztliches Beratungsgespräch.

Für jeden Teilnehmenden, unabhängig vom Messergebnis, ist eine anschließende Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt auf Wunsch möglich.

Nach Eingabe der Messergebnisse durch die Teilnehmenden oder die medizinische Fachkraft erhalten die Teilnehmenden einen Zugang zu einem Onlineportal. Dort werden die Ergebnisse, deren Interpretation und weitere wichtige Gesundheitsinformationen zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden haben zudem die Möglichkeit, einen auf Sie zugeschnittenen Online-Coach zu buchen. Der digitale Coach vermittelt erste Ideen zur Umsetzung von Lebensstilveränderungen in den Handlungsfeldern

  1. Bewegung
    Aktivitätssteigerung im Alltag und am Arbeitsplatz
  2. Ernährung
    Wege zur allgemeinen Lebensstilveränderung, Möglichkeiten zur Reduzierung von Gewicht, Allgemeines Modul zur gesunden Ernährung
  3. Stress- und Ressourcenmanagement
    Allgemeines Modul zur Stressreduktion; Online-Kurs zum Erlernen der Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Die Hinweise und der eCoach im Online-Portal sollen die Teilnehmenden motivieren, weitere Leistungen zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention nach § 20 Abs. 4 Nr. 1 SGB V wahrzunehmen. Das Online-Portal enthält daher auch Kontaktmöglichkeiten zu qualifizierten Anbietern.

6 Monate nach der Intervention werden die Teilnehmenden befragt. Die Nachbefragung beinhaltet eine erneute Messung des Bauchumfangs und eine erneute Ermittlung des FINDRISK-Score. Primärpräventive Interventionserfolge können so nachgewiesen werden, die Nachhaltigkeit des Angebotes wird damit unterstützt.

Digital unterstütze Gesundheitsförderung in Betrieben

Bewegungsmangel und Übergewicht sind zwei Zivilisationsphänomene, die die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig negativ beeinflussen. Daher sind diese Handlungsfelder auch fest im Leitfaden Prävention verankert. Die Erkrankung oder ein hohes Risiko zur Entwicklung eines Diabetes Typ 2 sind stark assoziiert mit diesen Zivilisationsphänomenen und stellen die Hauptrisikofaktoren dar. Bei keiner anderen Volkskrankheit, außer Diabetes Typ2, gehen diese beide Gesundheitsfaktoren in die Score-Ermittlung der Erkrankungswahrscheinlichkeit ein. Vor diesem Hintergrund ist eine digital unterstütze Gesundheitsförderung auf Basis der Errechnung der Erkrankungswahrscheinlichkeit von Diabetes Typ 2 als valides Instrument zu betrachten.

Kapitel 7.4.2 des Leitfaden Prävention definiert Qualitätskriterien für die digital unterstütze Gesundheitsförderung in Betrieben, die die KME erfüllt:

i)  Penetrationstests der Systeme und fachanwaltliche Prüfung des Datenschutzes
ii) Einhalten der DSGVO und des BDSG

iii) Kompatibilität zur Richtlinie BSI TR-03161
iv)  Verpflichtung aller Personen auf Verschwiegenheit
v) Selbstbestimmter Umgang mit eigenen Daten, ausführliche Nutzungsbedingungen
vi) Werbefreiheit (z.B. Videos auf eigenem Server)
vii) Etablierung eines ISMS (KME befindet sich im IS027001:2022 Zertifizierungsprozess, der bis zum 1.1.2025 abgeschlossen sein wird; vgl. Leitfaden Prävention, Kap. 7.3.2, S.154)
viii) Ausführliches IT-Sicherheitskonzept zur Darlegung der Software-Entwicklungsprozesse
ix)  Mindestens 1 Jahr Zugriff auf das Online-Portal